Ist eine Dauerfütterung mit Trockenfleisch möglich?
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Dauerfütterung mit Trockenfleisch und Flocken. Es sind dabei aber ein paar Sachen zu beachten.
- Beim Trockenfleisch sind keine Innereien beinhaltet. Deswegen macht es Sinn, täglich etwas Lebermehl (je nach Hundegewicht eine Messerspitze bis 1 Teelöffel) über das Futter zu streuen.
- Ein bis zwei Eier oder Eidotter pro Woche (je nach Hundegröße) geben zusätzlich Vitamine.
- Wilddorschöl versorgt zusätzlich mit Vit. A und D und mit Omega 3-Fettsäuren. Je nach Hundegröße ab einem 1/2 Teelöffel.
- Das Trockenfleisch ist recht fettarm (je nach Sorte), deswegen ist eine zusätzliche Gabe von Schaffett (mit wenig beginnen, damit der Darm sich daran gewöhnen kann) oft sinnvoll. Beobachten Sie das Gewicht Ihres Hundes.
- Wenn Sie keine Knochen füttern (auch keine getrockneten), benötigen Sie Eierschalenpulver oder Kalziumzitrat.
- Um eventuell leere Speicher wieder aufzufüllen, empfiehlt es sich zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) eine Kur mit Caniletten oder Multivitamin Nierenspezial durchzuführen. So mangelt es Ihrem Hund an nichts. In dieser Zeit benötigen Sie keine zusätzliche Kalziumversorgung und kein Lebermehl.
- Andere Zusätze wie zum Beispiel Moringa, Hagebutte, Hanfmehl usw. sind, jeweils als Kur gefüttert, eine weitere Möglichkeit für Abwechslung zu sorgen.
Welches Trockenfleisch für welchen Hund?
Rind:
Rindermuskelfleisch: Reines getrocknetes Muskelfleisch ist für alle Hunde geeignet. Keine Angst vor dem in der Trockenmasse enthaltenen Protein! Mit 79g pro 100g entspricht es bei einer Verdaulichkeit von 90-95% (der Hund kann nicht 100% des angebotenen Proteins verwerten) ziemlich genau dem Bedarf eines Vierbeiners mit 30kg Körpergewicht. Der Fettgehalt mit 17,2 % ist eher niedrig. Sie können beim gesunden Hund also noch Fett (Öl +Schaffett, Schmalz) ergänzen, um ihm genügend Energie zur Verfügung zu stellen. Hunde mit Lebererkrankungen bekommen kein zusätzliches Fett, sondern generieren zusätzliche Energie über Kohlenhydrate.
Rinderherz: Immer wieder kommt die Frage auf: Ist Herz Muskelfleisch oder gehört es zu den Innereien? Zieht man den Phosphorgehalt zum Vergleich heran, liegt dieser beim Rinderherz nur unwesentlich höher als bei Rindfleisch. Rinderleber hingegen hat 50% mehr Phosphor als Rindfleisch. Es ist sinnvoll unseren Vierbeinern Herz zu füttern. Gerade das Taurin, welches in größerer Menge im Herz enthalten ist, ist auch für Hunde sehr gesund. Das getrocknete Rinderherz ist außerordentlich fettarm und kann somit ganz prima eingesetzt werden, wenn der Hund Gewicht verlieren soll.
Rindmix-Brocken: Etwas weniger Protein, dafür etwas mehr Fett! Diese Mischung ist ideal, um ein oder zwei Tage pro Woche beim gesunden Hund den Pansentag zu ersetzen. Außerdem werden die Bröckchen gerne als Leckerchen genommen.
Pansenmehl: Dieses Mehl kann den Speiseplan entweder als Mischung mit Muskelfleisch oder auch als preiswerte Mahlzeit bereichern. Moderater Protein- und Fettgehalt machen es hochverdaulich. Für gesunde Hunde ist Pansenmehl eine nahrhafte Ergänzung der täglichen Fütterung. Oft wird eine ungeliebte Gemüsemahlzeit mit Pansenmehl für den Vierbeinern erst richtig schmackhaft.
Lebermehl: Sogar für Menschen (z.B. Sportler) gibt es getrocknete Leber als Ergänzungsmittel (Kapseln). Besonders auf den Gehalt von Vitamin B12 wird hierbei hingewiesen. Ein Grund mehr, auch dem Hund, der vielleicht rohe Leber ablehnt, etwas Lebermehl ins Futter zu streuen. 0,5 – 3g je nach Hundegröße sind empfehlenswert. Das gilt für alle gesunden Tiere. Bei Vierbeinern mit Nieren- oder Leberproblemen muss man auf die Gabe von Innereien (auch getrockneten) leider verzichten. Für Hunde mit Bauchspeicheldrüsenproblemen ist die feine Konsistenz gut verdaulich.
Geflügel
Hähnchen: Reines Muskelfleisch vom Huhn ist für Hunde jeden Alters gut geeignet (natürlich ausgenommen Allergiker). Dieses Trockenfleisch ist sehr fettarm. Deswegen kann es gut, bei reduzierter Menge, an Tiere mit Erkrankungen der Leber verfüttert werden. Gesunde Vierbeiner, die nicht an Übergewicht leiden, brauchen eine Fettergänzung (Schaffett, Schmalz).
Wild
Wildmuskelfleisch fein: Viele Allergiker können kein Rind- oder Geflügelfleisch zu sich nehmen. Hier ist das getrocknete Wildfleisch eine perfekte Alternative. Mit einem niedrigeren Proteingehalt und dabei höherem Fettgehalt ist es, bei reduzierter Menge, hervorragend für Hunde mit Nierenproblemen geeignet. Durch die feine Konsistenz lässt es sich wunderbar in die Fütterung sehr kleiner Hunderassen integrieren. Selbstverständlich mögen auch große Hunde das Wildmuskelfleisch sehr gerne.
Durch die feine Konsistenz kann es ganz prima beim Backen selbst hergestellter Kekse verwendet werden.
Pferd
Pferdefleisch fein: Allergiker aller Rassen kommen mit getrocknetem Pferdefleisch sehr gut klar. Auch diese Sorte hat einen moderaten Proteingehalt und dafür mehr Fett. Das bedeutet, viel Energie bei gleichzeitiger Schonung der Nieren. Dieses Trockenfleisch ist ebenfalls fein gemahlen und deswegen, genauso wie das Wildfleisch, für Zwergrassen sehr gut geeignet.
Auch mit diesem Trockenfleisch kann man wunderbare Kekse backen.